Los Amigos - SV Lohhofer Brasilianos

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Los Amigos

Spielbetrieb/RBL > Großfeld > 2019



Datum:11.09.2019

Austragungsort:
SV Riedmoos
Spiel:







LOS AMIGOS
5 : 2  (1 : 2)
  Riedmoos/Brasilianos AH

1 : 1
Michael Bartle

0 : 1
Daniel Bondariu

2 : 2
David Laszczik


1 : 2
Jürgen Maier

3 : 2
Bastian Wagner





4 : 2
David Laszczik





5 : 2
Niklas Schenk 






Spielbericht: 

Riedmoos/Brasilianos AH: 
Ich glaube Los Amigos haben unser Spiel ausführlich beschrieben.
Wir waren heute von a bis z nicht gut und konnten unser Spiel nicht durchbringen.
Wir gingen mit einer glücklichen Führung in die Halbzeit. Nach der Halbzeitpause müssen wir das 3:1 und 4:1 machen und das Spiel ist entschieden. Die 15 Minuten nach der Halbzeit war die beste Phase der Brasilianos und wer vorne die Hütte nicht macht, haut sich hinten die Kugel selber rein. Dusseltor zum 2:2, Sonntagsschuss 2:3, Torwartfehler 2:4 und die Sache war in 10 Minuten erledigt.
Am Ende bleibt eine sehr unnötige Niederlage gegen eine klasse Truppe von Los Amigos. Die sich den Sieg wirklich extrem verdient haben, muss man leider anerkennen!
Wir wünschen euch alles gute für den Abstiegskampf ...!
Schiri klasse Leistung wie immer ...!

LOS AMIGOS: 
So Freunde, die Amigos sind wieder da! Räumt Eure Pausenbrote zur Seite und nehmt Euch Zeit, denn das hier wird ein Longread.
Die besten, ältesten und mittlerweile auch schönsten Amigos aller Zeiten im Spätherbst ihrer Karriere: wie jeden September stehen die Unabsteigbaren mit dem Rücken zur Wand.
Fünf Spiele noch im Schneckenrennen des Tabellenkellers. Fünf brutal schwere Gegner, fünfmal geht es um die Wurst.
Und die bange Frage: Wird die RBL-Rentnergang auch diesen Herbst wieder in einen Indian Summer verwandeln? Werden die Farben der Amigos auch in diesem September wieder leuchten wie die kirgische Flagge in der Abenddämmerung?
Am Nachmittag haut der Captiano noch alle Motivationstricks raus, schreibt eine flammende, fast schon manische Rundmail, macht bei jedem Spieler Hausbesuche, er selbst war zur Vorbereitung im Höhentraining auf 4000 Metern.
Der heutige Gegner ist eine harte Nuss, gerade haben die Riedmooser den designierten Meister geschlagen – als erste Mannschaft in dieser Saison. Zudem müssen wir auf unser geliebtes Heimrecht verzichten und auf zwei unserer Stürmerstars.
Trotzdem kommen wir mit voller Kapelle: 15 Mann sind überpünktlich und hochmotiviert wie neue Erstklässler am zweiten Schultag. Dazu supportet uns mit Bodo und Steve die Amigo-Cosa Nostra am Spielfeldrand. Im Rucksack klingelt das Augustiner.
Dann Anstoß auf dem feinen Riedmoos-Geläuf, der Platz so groß wie die Theresienwiese - wir kommen überraschend gut ins Spiel, zweimal zittert das Gebälk, doch der Ball springt wieder raus. Aber dann müssen wir den ersten Rückschlag einstecken. Zum ersten Mal in dieser Saison patzt unsere Nummer Eins – dafür wird er uns später in der kritischten Phase des Spiels wie so oft den Arsch retten.
Beirren lassen wir uns davon nur kurz, dann zünden wir den Turbo und ein kleines Feuerwerk: zeitweise Scheibenschiessen im Riedmoos-Strafraum. Und dann behält yours truly die Ruhe aus 1000 Spielen und schiebt nach feinen Pass von Uzay die Kugel aus 7 Metern ins kurze Eck. Und da blitzt es auf: heute, da könnte was gehen!

Denkste!

Keine fünf Minuten später leisten wir uns eine der wenigen Unachtsamkeiten des Abends, bekommen die Pille im Strafraum nicht richtig geklärt und geraten erneut in Rückstand.
Einen weiteren Pfostenschuss und drei angebliche Abseitstore – alle Millimeter-Entscheidungen gegen uns – knacksen uns an. Ratlos gehen wir mit einem 1:2 in die Pause. Was sollen wir denn noch tun, bitte?
Nach der Pause der übliche Amigo-Knick. Nach ein paar Umstellungen kommen wir nicht recht aus dem Quark, blitzschnelle Riedmoos-Konter überrumpeln uns. Ein Schuss trudelt am leeren Tor vorbei, bei einem zweiten Angriff sortiert der Magier in der Horizontale seine Körpermaße neu, macht sich länger und länger – länger als er eigentlich ist und fährt im letzten Moment seine Schaufel aus. Den Nachschuss blockt unser fliegender Holländer, bis heute morgen weiß ich nicht, wie sich Walter scheinbar aus dem Nichts in die Schussbahn hineinmaterialisiert hat. Kam er von oben mit einer Drohne? Mit seinem preisgekrönten Klapprad? Oder doch mit seinen Langlauf-Ski? Auf jeden Fall verhindert Walters Allgäuer Pferdelunge den sicheren Knockout.
Jetzt ist es an der Zeit, mal kurz unsere Abwehr zu loben: unfassbar, was Niko im Wechsel mit Martin und Oli da in der Innenverteidigung gespielt haben. Nein, Oli hat wieder keinen einzigen Zweikampf verloren.
Außer diesen beiden Kontern haben wir nahezu nichts zugelassen. Und Walter, Mo & Melli setzen die taktische Marschroute allerfeinstens um und schaffen auf den Außenbahnen immer wieder Anspielstationen und Überzahl.
Aber noch, Freunde, knallen die Champagnerkorken nicht, noch steht es 1:2 – auch weil der Käptn und Niki auch aus allernächster Nähe die Bude nicht machen. Und weil wir auch einen ziemlich klaren Elfmeter nicht zugesprochen bekommen, nachdem Niki den Tormann schon umkurvt und von diesem schlussendlich ausgehebelt wird.
Aber dann kommt die große Zeit unserer Altinternationalen im Mittelfeld. Disko gibt trotz Fiebers im Sturm alles, er ist unsere vorderste Defense. Uzay spielt von Anfang an eines seiner allerbesten Spiele – und von besten Uzay-Spielen gibt es jede Menge.
Tom dirigiert mit der Gelassenheit eines russischen Schach-Großmeisters, seine Pirouetten zeichnen schwer dechiffrierbare Pentagramme ins Eis, schütteln dabei immer wieder Gegner ab, unser mitunter hektisches Spiel bekommt dadurch eine tiefe Zen-Ruhe. Niki setzt vorne immer wieder Nadelstiche, belohnt sich aber (noch) nicht ganz.
Allerhöchste Eisenbahn für den großen Johnny-Moment: einen turmhohen 40 Meter-Pass in die Außenbezirke des Strafraums nimmt er im Lewandowski-Flug-Modus an, schüttelt im selben Augenblick mit seinen – Obacht, Insider - Heinz-gestählten und geschundenen Körper den Gegner ab, liest kurz im Schulbuch nach, nickt wissend, geht also ordentlich zur Grundlinie und schnippt den Ball mit seinem jahrelang verschollenen und verschütteten Außenrist in den Fünfmeter-Raum. Wo Knipser-David den Stürmer-Tick gedankenschneller ist und den Ball über die Linie bringt. Der Ausgleich! Der Ausgleich!! Endlich der Ausgleich!!
Und ein Punkt gegen diese bärenstarke Truppe, das könnte uns doch reichen, oder?
Reicht uns nicht. Reicht uns noch lange nicht. Denn jetzt drehen wir richtig auf. Und fassen uns ein Herz. Mehrere Herzen. Es ist wieder Uzay, der heute nicht nur Zuckerpässe spielt, sondern auch ein ums andere Mal Zweikämpfe gewinnt. Einen davon bringt er zu Basti. Und was reimt sich auf Basti? Genau!
Aus 35 Metern dreht sich seine Wurfsendung immer weiter nach außen wie eine Schraube, die sich durch die Wand fräst. Und dreht sich und dreht sich. Und dreht sich vom Tormann weg, und dreht sich weiter und weiter hinein ins Amigos-Glück, dreht sich hinauf direkt in den Winkel, wo kein Tormann der Welt seine Finger mehr entscheidend dazwischen bekommen kann.
Und dann Szenen, die man bei den Amigos lange nicht gesehen hat: Ungläubig hält sich Fantasti die Hände vors Gesicht, wir weinen mehr zusammen als dass wir jubeln. Das Spiel ist gedreht – 3:2, das könnte doch reichen? Jetzt, dieses Mal doch bitte, irgendwie.
Reicht uns nicht. Wir spielen weiter um unser Leben, sind Hungry Lions, stören, pressen, fighten. Und uns gelingt alles. Als wir auf den Tormann pressen, nimmt David den zu kurz geratenen Befreiungsschlag aus 20 Metern volley, das Tor ist leer. Und was macht diese verrückte Kugel? In einer zunächst beängstigenden Kurve fliegt sie nicht neben das Tor, sondern plumpst satt ins lange Eck.
Und immer noch nicht haben wir genug. Motorola-Mo will noch was. Motorola-Mo will noch mehr. Motorola-Mo rennt zum gefühlt 37.Mal seine linke Außenbahn rauf Richtung Oberschleißheim. Wir erinnern uns: der Platz ist so groß wie die Theresienwiese. Rennt also allen davon. Und chippt im genau richtigen Moment den Ball zu Niki. Der macht auf Borussen-Front, lässt zwei Verteidiger gleichzeitig an seinem westfälischen Körper abprallen wie Fliegen an der Glasfront und schiebt das Ding oberlässig ein zum Endstand.
Der dritte Sieg unter Dach und Fach! Unser goldener September – hat er nun begonnen? Auf jeden Fall werden sich die Amigos wieder festsaugen an dieser verrückten und verrückt starken Liga wie Blutegel am Fuß des weißen Mannes am Rio Grande.
Danke an den Schiedsrichter, danke für das absolut faire Spiel, danke an die sehr netten Brasilianos – für nächstes Jahr sind wir ja schon verabredet, jetzt müssen wir nur noch liefern!
Und genau das müssen wir, denn dieser überraschende Dreier ist wenig wert, wenn wir nicht auch gegen die direkte Konkurrenz punkten.
Aber geliebte und innig geküsste Amigos, wir haben es wieder gespürt, das Amigo-Feuer: still burning!
Deshalb, und wie immer:
Venceremos, Amigos
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü